Es gab bisher kaum eine Reise, die ich mit so gemischten Gefühlen angetreten habe, wie diese. Dubai – die Stadt der Extreme, die Mega-City in der Wüste, aus dem Sand gestampft und dank Öl schwerreich, der höchste Wolkenkratzer, die größte Mall… Ich wusste wirklich nicht so recht, ob mir die Metropole am Golf von Arabien gefallen würde – zumal bei meiner Recherche im Vorfeld wirklich viele verschiedene Meinungen aufeinandertrafen. Also ließ ich mich überraschen – und wurde nicht enttäuscht!
Dubai ist riesig. Das ist zwar hinlänglich bekannt, aber das wahre Ausmaß erfährt man tatsächlich erst vor Ort und staunt. Von einem Stadtteil zum nächsten braucht man mit der Metro schon eine Weile, schließlich liegen mehrere Kilometer dazwischen – eine Stunde ist da wenig. Doch während der Fahrt mit der hochmodernen Bahn kann man sich schon einen guten Überblick über die Wüstenmetropole verschaffen – und später dann mit dem Taxi die Orte Dubai´s aufsuchen, die man wirklich sehen möchte.
Wir waren 5 Tage dort, und das reicht auch. In der Zeit haben wir uns das Wichtigste angeschaut, und ein Ausflug ins Nachbaremirat Abu Dhabi sowie eine Wüstensafari (Beitrag hier) waren auch noch drin. Eine knappe Woche wird rundum perfekt, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert – und wir hatten auch noch ausreichend Zeit, zwischendurch auch mal einfach im Liegestuhl zu relaxen und die lang vermisste Sonne zu genießen…
♥ Hier nun meine Top 5, die ihr euch in Dubai unbedingt anschauen solltet!
1. Die Aussicht vom Burj Khalifa
Das derzeit höchste Gebäude der Welt sieht aus wie ein überdimensionierter Schachtelhalm und ragt mit 828 Metern fast bis in den Himmel… Auf etwa der Hälfte befindet sich die Aussichtsplattform für Besucher, und das fühlt sich an, als ob man aus einem startenden Flugzeug auf die Stadt hinunterschaut. Schwindelfrei sollte man sein, dann ist die nahezu 360-Grad-Aussicht wirklich toll! In nur 50 Sekunden katapultiert der Fahrstuhl die Besucher nach oben, die Fahrt wird mit einer Videopräsentation „aufgelockert“. Im Turm selbst kann man die Bauphase auf Fotos nachverfolgen, und auch einiges zur Geschichte wird dort beschrieben. Oben befindet sich ein Souvenirshop mit Artikeln, die kein Mensch braucht. Das Beste ist wirklich der Blick über ganz Dubai, auch wenn man die entfernter liegenden Stadtteile aufgrund der Größe der Stadt nur erahnen kann…
Wir waren am späten Nachmittag oben und konnte die untergehende Sonne über der künstlichen Insel „The Palm Jumeirah“ betrachten, davor -in weiter Ferne- das Burj Al Arab, das Wahrzeichen Dubais´s. Sehr romantisch, trotz des Häusermeeres drumherum.
Die Perspektive vom Burj Khalifa auf Dubai zeigt sehr schön, was für wahnsinnig viele Wolkenkratzer dort entlang der Sheik Zayed Road (der Hauptverkehrsstraße) gebaut wurde – und keiner gleicht dem anderen!
Tipp 1: Tickets für die Auffahrt unbedingt vorher im Internet buchen! Man spart viel Geld und Zeit, denn die Warteschlangen sind ohne Reservierung wirklich lang. Man bucht das Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster und kann dann solange oben bleiben, wie man mag.
Tipp 2: Die Wasserspiele vor dem Burj Khalifa – zu jeder halben Stunden werden hier allabendlich zu arabischer und internationaler Musik Wasserfontänen im Takt in die Luft geschossen, dazu funkelt und glitzert der Turm, was das Zeug hält. Frühzeitig hingehen, denn es wird voll (Dubai Mall, Ausgang Souk Al-Bahar).
2. Bummeln auf „The Walk“
Dubai Marina ist ein neues Stadtviertel, an dem noch fleißig gebaut wird- wie fast überall. Doch hier findet man grüne, blühende Zonen rund um den Yachthafen und eine wirklich schöne Fußgängerpromenade – „The Walk“, der bis zum Jumeirah Beach reicht und autofrei ist. Entlang des Promenadenwegs findet man hübsche Cafés, die zur Pause einladen.
Tipp: An der Metrostation Jumeirah Lake Towers aussteigen und dann entgegen des Uhrzeigersinnes immer am Yachthafen entlang bis vor zum Strand (Jumeirah Beach). Dort gibt´s Geschäfte und Strandbars.
3. Entspannt einkaufen im Souk Madinat Jumeirah
Ok, ganz ehrlich – ich bin kein Souk-Fan. Überhaupt nicht. Die arabischen Märkte, auf denen Handeln und Feilschen fast Pflicht ist und auf denen man ständig und überall zum Kaufen oder Betreten eines Ladens aufgefordert wird, sind nicht meine Welt. Sorry, aber das ist mir zu stressig. Ich will entspannt bummeln und mir auch mal etwas ansehen, ohne von 3-5 Händler sofort angesprochen und zum Kauf überredet zu werden. Auch in den Souks von Dubai (z.B. Gold Souk oder Gewürz-Souk) geht es typisch arabisch zu – das ist völlig ok und entstammt der landestypischen Tradition. Aber für mich ist das nichts.
Umso entspannter habe ich daher den Souk Madinat Jumeirah erlebt. Klar, es ist ein typischer Touristen-Souk – neu erbaut in einem riesigen Hotelkomplex gleich neben dem Burj Al Arab, die Preise sind höher und man findet wenig Einheimische. Aber ich habe in Dubai keinen entspannteren Ort zum Bummeln oder Souvenirshoppen gefunden als dort. Zahlreiche Cafés und Restaurants, teils mit wahnsinnig schönem Blick auf das Burj Al Arab, ansprechende, landestypische Architektur und das gleiche Warenangebot wie überall lassen hier einen Nachmittag oder Abend wie im Flug vergehen. Wir waren in den 5 Tagen gleich dreimal dort…
Tipp: Im Souk Madinat Jumeirah gibt es – da es halt doch sehr touristisch ist – auch Alkohol in den Restaurants, eine Seltenheit in Dubai. So ein Gläschen Wein im Urlaub ist eben doch mal ganz nett… Man kann dort sehr schön draußen sitzen an den vielen romantisch beleuchteten Wasserläufen, raucht eine Wasserpfeife und freut sich über die internationale Atmosphäre. Die Restaurants sind gut, voll und teuer – aber der Abend dort war einer unserer schönsten!
4. Das Aquarium im Atlantis Hotel
Da zylinderförmige Aquarium im berühmten Atlantis Hotel auf „The Palm“ ist absolut faszinierend und auf jeden Fall einen Besuch wert! Wir waren im Rahmen unserer Stadtrundfahrt dort und hatten leider nur wenig Zeit – doch jede Sekunde lohnt sich! Man steht vor meterhohen Glasscheiben und schaut auf riesige Fischschwärme, Rochen, Haie – eine absolut bezaubernde Unterwasserwelt, die mich richtig begeistert hat. „The Lost Chambers“ heißen diese Unterwasserwelten, und näher als dort kommt man einem Hai oder Stachelrochen vermutlich nie…
5. Das alte Dubai: Bastakiya
Hier liegen Dubai´s Wurzeln: Im alten Stadtviertel Bastakiya kann man sich in die Zeit zurückversetzen, in der Dubai noch nicht aus Wolkenkratzern, Baustellen und Mega-Malls bestand. Hier am Creek findet man Idylle und Stille – eine Seltenheit in dieser Stadt. Die restaurierten Lehmhäuser erzählen viel Geschichte, in den Gassen zwischen den Windtürmen geht es gemächlich zu. Ein paar Läden, ein paar Cafés, ein paar ruhige Plätze – und kaum Touristen. Zumindest hatten wir das Glück, an beiden Besuchstagen fast die einzigen gewesen zu sein. Da lernt man gleich ein ganz anderes Dubai kennen…
Tipp 1: Das Kaffee-Museum. Hier gibt´s von einer weltweiten Kaffeemühlensammlung über Dutzende verschiedene Kaffeesorten bis hin zur Kaffee-Historie alles Wissenswerte um das geliebte Getränk. Findet man leicht in einer der Hauptgassen.
Tipp 2: Das Dubai-Museum, das in der Nähe zum Viertel Bastakiya liegt. Hier findet man Dubai´s Geschichte zum Anfassen – sehr interessant und anschaulich dargestellt, zudem gut klimatisiert an heißen Tagen. Auch für Kinder spannend!
So, das waren meine Highlights! Das Burj Al Arab, die Malls, die Skihalle etc. habe ich ausgelassen – das gehört ja eigentlich ohnehin zum Pflichtprogramm…
Dubai hat natürlich weit mehr zu bieten. Aber es ist teuer! Vor allem die Hotels und Restaurants haben ordentliche Preise, das muss man wissen. Eine Wassertaxi-Fahrt über den Dubai Creek macht Spaß und kostet hingegen fast nichts, auch Taxifahren ist sehr günstig, lohnt sich abends bei den Entfernungen durchaus und ist zur Rushhour auch weitaus entspannter als in der dann rappelvollen Metro.
Tipps:
- Metro fahren – außer am späten Nachmittag, da sind die Züge so voll, dass man zum Teil gar nicht mitkommt. Tickets sind günstig. Es gibt jedoch verschiedene Zugklassen und Frauenabteile, die kein Mann betreten darf. Auf die Schilder an den Türen achten!
- Kleiderordnung: Frauen sollten Schultern und Knie bedeckt halten. Keine kurzen Hosen bei Männern. Dubai´s Frauen kleiden sich teils modern, teils traditionell mit Burka, die dort aber keine Pflicht ist, sondern Ausdruck des Nationalbewusstseins der Emirati.
- Reisezeit: Im Winter! Wir waren Anfang Februar, das war perfekt. Um die 23 Grad, viel Sonne. Im Sommer ist es brütend heiß, die Pools werden gekühlt (!) und in den Malls ist es dann unterirdisch kalt. Also Hitzschlag oder Lungenentzündung…
- Taxi fahren: Günstig, problemlos und sicher. Es gibt spezielle Frauentaxis (pinkfarben).
- Essen und trinken: Arabische und internationale Küche. Günstig und gut am Creek, teuer in den Hotelrestaurants. Alkohol gibt es nur in wenigen Touristenrestaurants oder Bars.
- Klimaanlagen: Sie sind überall… Daher immer ein Tuch mitnehmen – schützt vor Zugluft. Mir hat das gute Dienste geleistet, ob in der Metro, im Taxi, in den Malls etc. …
- Ausflugtipps: Abu Dhabi ist auf jeden Fall einen Tagesausflug wert, und eine Wüstensafari ist ebenso Pflicht (siehe hier). Tickets für alle Touren vorher im Internet buchen, z.B. über http://www.getyourguide.de. Hat bei uns alles super geklappt und war viel preiswerter als vor Ort.
- Strom: Reiseadapter mitnehmen!
- Flüge: Emirates fliegt von Frankfurt in etwa 6 Stunden mit dem A380… Das allein ist schon eine Reise wert 🙂
- Info: z.B. über https://www.visitdubai.com/de/
Eine Welt voller Gegensätze – Dubai muss man erleben
Als Fazit kann ich sagen, dass mich Dubai tatsächlich begeistert hat. Klar, es ist laut, es wird viel gebaut, es ist teuer. Aber: Es ist absolut sicher, da keine Kriminalität. Es bietet eine Menge für Architekturliebhaber. Man taucht ab in eine fremde Welt – skurril, surreal und voller Gegensätze, aber auch gastfreundlich und weltoffen. Falkenkrankenhäuser, Pferdekliniken, Wunderwerke der Technik: Dubai muss man erleben – macht euch selbst ein Bild davon! Wer mehr wissen will, kann mich gern anschreiben!
Herzliche Weltenbummelgrüße von Karo
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