Kroatien Reiseziele

Eine Robinsonade in Kroatien – der Luxus einer einsamen Bucht

27. Oktober 2021

Morgens aus dem Bett springen, 50 Meter bis zum Meer laufen und sich ins glasklare Wasser stürzen. Einen ersten Kaffee mit Blick auf die einsame Bucht genießen, während die Sonne die Morgenluft erwärmt und das Meer zu glitzern beginnt. Danach die Entscheidung – schwimmen, schnorcheln, lesen oder eine Runde auf´s SUP? Oder heute doch einen Ausflug mit dem kleinen Motorboot ins nächste Dorf? Was zunächst klingt wie ein schöner Traum, wurde für mich diesem Sommer zur Wirklichkeit – der perfekte Urlaub zu Corona-Zeiten. Keine Menschen. Keine Autos. Kein Lärm. Kein Stress. Nur unsere Bucht und wir. Mitten in Kroatien.

Mit Auto und Hund ging die Fahrt mit Zwischenübernachtungen in Graz und Split auf die Insel Brac. Dort hatte ich ein „Robinson-Haus“ gebucht – so nennen sich die kleinen, einfachen, abgelegenen Ferienhäuser, die fast immer nur mit dem Boot zu erreichen sind. Unseres lag in der wunderschönen Bucht „Zirje“ an der Südküste der Insel. Wir wurden im kleinen Hafen von Sumartin abgeholt, Gepäck und Hund aufs Boot verladen – und nach 20 Minuten flotter Fahrt erreichten wir unsere kleine Idylle für die nächsten 10 Tage.

Eine kleine Idylle direkt am Meer

Der Vermieter (eine ortsansässige Familie) zeigte uns kurz das Haus und das Anwesen – dann waren wir allein. Der Stress der langen Anreise löste sich bei einem Glas Wein zügig auf, und wir fingen an zu begreifen, dass wir die nächsten Tage völlig auf uns gestellt sein würden. Vorräte hatten wir genug eingekauft, das Haus war mit allem Notwendigen ausgestattet. Um etwas mobil zu sein und bei Lust auf einen Ausflug hatten wir ein kleines Motorboot dazugemietet, das wir letztendlich jedoch nur 3x nutzen sollten. Ich hatte extra den Bootsführerschein erworben, da dieser in Kroatien Pflicht ist. Die Fahrten waren jedoch stets sehr abenteuerlich, da außerhalb der Bucht wegen des Windes oftmals starker Wellengang herrschte – da sollte man seefest sein. Ich hatte bei allen Ausflügen immer die App mit der Windvorhersage im Auge, und wir planten die Bootstouren nach den Winddaten. WLAN gab es zum Glück, Telefonempfang oft nicht.

Solarstrom und Wassertank – aber WLAN

Im Haus gab es zwei Schlafzimmer, eine Küche mit Kühlschrank, TK-Fach und Gasherd, Bad mit Dusche, eine große überdachte Terrasse und viel Platz drumherum. Strom wurde mit Solarenergie erzeugt – der Fön blieb demnach aus 😉 Wasser zum Kochen und Duschen kam aus großen Tanks, das Haus ist an keine öffentlichen Leitungen angebunden, was angesichts der Abgelegenheit auch nicht verwunderlich ist. Der Vermietet bietet einen Einkaufservice an, wenn jemand nichts selbst mit dem Boot fahren kann oder will, und ist über Whatsapp immer erreichbar.

Die Bucht war wild und unwegsam, ein langer Kieselstrand zog sich von einem Ende zum anderen, das bergige Hinterland begann unmittelbar hinter dem Haus. An den Hängen links und rechts hatte man Felder angelegt, dort wuchsen wilde Feigen, Olivenbäume, Wein. Schmetterlinge und Libellen umschwirrten uns, Vögel sangen. Schlangen sollte es wohl auch geben, wir sahen zum Glück keine. Andere Geräusche: Fehlanzeige. Absolute Stille – herrlich. Hin und wieder kamen Boote in die Bucht, Urlauber zogen ihre Runden im glasklaren Wasser, perfekt zum Schnorcheln. Meist verschwanden sie bald wieder und wir hatten die Bucht für uns allein. Unser Hund betrachtet die Umgebung um das Häuschen sofort als sein Eigentum und übernahm den Wachposten. Hin und wieder kam jemand von einem Boot herübergeschwommen und fragte, ob hier ein Restaurant wäre – nein, sorry, Privatbesitz, wir kochten nur für uns allein 🙂

Glück unterm Sternenhimmel

Die Tage und Abende verliefen ruhig und erholsam. Ich genoss das wunderschöne türkisfarbene Wasser beim Schnorcheln, lernte viel über das geheime Leben der Seegurken und erkundete mit dem SUP, das wir glücklicherweise mitgebracht hatten, die Umgebung der Nebenbuchten. Zu Fuß kamen wir nicht weit – zu unwegsam und wild. Dafür luden die Liegestühle rund ums Haus und der grandiose Ausblick zum Tagträumen und Faulenzen ein. Ein wenig Abwechslung boten uns die Ausflüge mit dem kleinen Motorboot zum Einkaufen nach Sumartin, zum Abendessen in die familiär geführten „Konoba“ in einer nahegelegenen Bucht und ein Tagestrip nach Bol zum „Goldenen Horn“ (das Wahrzeichen von Brac) sowie nach Supetar. Aber obwohl dies alles sehr schön war, konnten wir doch am meisten die Ruhe in „unserer“ Bucht genießen, wenn wir nach einem Tag unter Autos und Menschen wieder „zuhause“ ankamen und nachts den Sternenhimmel betrachteten.

Zu schnell vergingen die Tage, schon hieß es Abschied nehmen. Das Boot kam und brachte uns zurück in die Zivilisation und damit zurück in die Realität. Ich habe sie sehr genossen, die Zeit in der Natur, in der Stille, ohne Hektik und Programm. Der perfekte Urlaub zum Krafttanken und Abschalten – und in Zeiten wie diesen für mich oftmals ein absoluter Sehnsuchtsort. Wer mehr Infos möchte, schreibt mich gern an!

Herzliche Weltenbummelgrüße von Karo

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