Es ist halb acht am Morgen, über der Bucht liegt noch der Frühnebel, doch es ist schon warm. Ich genieße dieses besondere Licht und bin froh, mich zum frühen Aufstehen überwunden zu haben. Wir fahren mit dem Beiboot vom Segelschiff, auf dem ich eine wunderbare Urlaubswoche verbringe, hinüber nach St. Tropez. Der kleine Ort, längst kein Geheimtipp mehr, liegt noch verschlafen vor uns, als wir im Hafen unser Boot festmachen.
Die Fischer sind bereits zurück vom Meer, ihr Fang liegt schon lange in der Fischhalle aus und wird später am Tag viele Restaurantbesucher glücklich machen. Es ist still, die Touristen und Yachtbesitzer schlafen noch. Wir hören nur die typischen Geräusche eines Fischerdorfes, das Klatschen der Wellen an der Mole, Möwengeschrei, ein paar französische Wortfetzen über die Fischerboote hinweg.
Der Duft nach frischen Croissants und Café zieht uns an…
Unser Ziel ist zunächst eine Bäckerei, um zu frühstücken. Schon erreicht uns der Duft nach frischen Croissants und Café und wir finden eine Bar, die bereits geöffnet hat. Unter Platanen auf dem Platz neben dem Boulevard Vasserot genießen wir das knusprige Gebäck, dann verabreden wir uns für Mittag am Hafen. Jeder hat nun Zeit, den Ort selbst zu entdecken.
Ich bummele los, durch die Gassen, die noch menschenleer sind. Die ersten Läden öffnen langsam, die Stühle werden vor die Cafés gestellt, die Waren vor den Geschäften positioniert. Sanftes Morgenlicht zaubert eine ganz besondere Atmosphäre in den alten Ortskern, der mit seinen verschlungenen, blumenumrankten Gassen, den liebevoll dekorierten Plätzen und seiner berühmten Hafenpromenade mit den Millionen-Yachten zwar viele Gegensätze aufweist, sich jedoch seinen Charme von „damals“ auf wundersame Weise bewahren konnte – jedenfalls morgens um acht… Nachmittags werden sich Heerscharen von Touristen durch die Gassen drängen, und St. Tropez wird wieder zu dem, wie es viele erleben – eine überlaufene Kleinstadt, ein Spielplatz der Reichen und Schönen.
Der Zauber des frühen Morgens…
Ich habe es jedoch anders erlebt. Dank der frühen Stunden zeigte sich mir ein Fischerdorf mit Blumentöpfen vor den gepflegten Häusern, verschlafenen Hunden vor den Toren, wunderschönen, stillen Gassen und bezaubernden kleinen Läden. Das Highlight erwartet mich auf der alten Burg, auf der schon Louis de Funes im alten Film „Der Gendarm von Saint Tropez“ sein Unwesen trieb. Der Ausblick von den Burgmauern auf die kleine Stadt hinunter war schlichtweg umwerfend! In der Ferne sah ich unser Schiff, das nun langsam in den Hafen einlief, um zu tanken. Glitzerndes Meer, Häuserdächer, Pinien und Boote, Boote, Boote – ich war begeistert und konnte mich nicht sattsehen…
Auf dem Rückweg Richtung Hafen kamen sie mir dann entgegen, die Scharen an Tagestouristen, hinauf zur Burg und ins inliegende Museum, in die Cafe´s und Restaurants und schon war St. Tropez ein anderes… Natürlich spricht nichts gegen einen Tagesauflug in den weltbekannten Ort, doch mein Tipp an alle, die das Besondere suchen: Geht frühmorgens! Die ersten Stunden des Tages gehört St. Tropez euch allein. Schaut euch die Markthalle mit dem frischen Fisch an, geht hinauf zur Burg, bummelt durch die Gassen, setzt euch in das erste Straßencafé und staunt über das morgendliche Flair dieses Ortes. Ich habe diese Stunden sehr genossen und ging glücklich strahlend zurück an Bord.
Herzliche Weltenbummelgrüße von Karo
1 Kommentar
Hallo Karo!
Das war ein sehr guter Tip mit dem Frühaufstehen!
Wir waren um 08:00 Uhr in Saint Tropez und haben direkt am neuen Hafen geparkt. Fast noch alleine.
Wir gingen als erstes zu einer kleinen Bar um ein Classique Frühstück zu uns zu nehmen.
danach ging es gleich hinauf zur Burg. Überall waren wir fast alleine. Auch am Hafen unten und auf dem Kräutermarkt, der ja nicht viel Platz bietet, war genug Platz für Fotos ohne Tourist.
Es lagen zwei US-Amerikanische Kreuzfahrtschiffe vor der Küste und die haben sich ab Mittag entleert. Das war die Zeit, als wir uns an den Strand nach Pampelonne zurück zogen. Aber in die vom Wasser aus gesehenen rechte Hälfte. Da war es angenehm leer und es gab Parkplätze mit Schilfdach.
Wünsche dir auf deinen Reisen weiterhin viel Spaß und Erholung
Gruß aus Niedersachsen