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Roadtrip durch den Südwesten der USA – von Sedona bis Las Vegas (Teil 2)

24. September 2017

Und weiter geht’s mit dem zweiten Teil meines Roadtrip-Berichtes durch den Südwesten der USA… Nevada, Arizona und Utah waren mein Ziel, und nach dem Zion Nationalpark, Lake Powell, Horseshoe Bend und Antelope Canyon in Page sowie dem einzigartigen Erlebnis des Monument Valleys sollte ich meine Fahrt Richtung Süden bis zurück nach Las Vegas fortsetzen. Lest hier, wie es weiterging…

Endlich was Grünes – Wälder in Flagstaff

Von „Gouldings Lodge“ (Beitrag folgt) im Monument Valley fuhr ich frühmorgens nach Südwesten durch endlose karge Wüstengebiete am Randes des Grand Canyon National Park Richtung Flagstaff. Nach etwa zwei Stunden änderte sich die Landschaft – es wurde grüner! Eine Wohltat für Gemüt und Augen – die schroffe Tristesse des Canyonlandes ging mir dann während der Fahrt doch irgendwann ganz schön auf den Senkel…

Vor Flagstaff beginnt der Coconino National Forest, der zunächst nur Büsche, später jedoch üppige Wälder und saftige Wiesen hervorbrachte. Wesentlich kühler wurde es nicht, aber das viele Grün tat wirklich gut. In Flagstaff legte ich einen Zwischenstopp ein, da ich mein Hotel in Sedona erst ab 14 Uhr beziehen konnte. Flagstaff hat eine kleine, überschaubare Altstadt („Historic Downtown“), die man in einer halben Stunde gut erkunden kann. Es gibt einen zentralen Platz mit Cafés und Restaurants und viele nette, originelle Läden in den Straßen. Viel mehr hatte Flagstaff meiner Meinung nach jetzt nicht zu bieten, aber ich war ja auch nur kurz dort.

Flagstaff

Die Straße nach Sedona (die 89A nehmen – ist viel schöner als die Interstate 17!) führte dann durch dichte Wälder mit Blumenwiesen bis zum Slide Rock State Park, in dem man an einem Fluss entlangfährt. Leider konnte ich nirgends parken, denn alle Parkplätze entlang der Straße durch den Slide Rock State Park waren völlig überfüllt – die halbe Welt wollte hier anscheinen baden und Picknick machen… Landschaftlich was es sehr schön, und kurz vor Sedona ragen dann rote Felsen empor – sehr beeindruckend!

Sedona im Abendlicht

Die roten Felsen von Sedona – ein Ort spiritueller Energie

Sedona hat den Ruf, ein Ort spiritueller Energie zu sein. Überall in dem sehr hübschen kleinen Städtchen findet man „magische“ Plätze, Läden mit energiebringenden Steinen, Orte des Mystik und der Spiritualität. Dabei ist Sedona eine sehr symphatische Stadt, und ich war froh, mich in Vorfeld meiner Planung für die Übernachtung in Sedona und nicht in Flagstaff entschieden zu haben. Hier konnte man abends wunderbar bummeln, und die Natur rundherum mit den rotleuchtenden Bergen in der Abendsonne war gewaltig. Das Schönste an Sedona war jedoch das kleine Künstlerdorf „Tlaquepaque“, über das ich aber einen separaten Beitrag schreiben werde!

Tlaquepaque in Sedona

 

Sedona

Ich hatte in Sedona dank früher Ankunft genug Zeit, mich im Pool zu erfrischen, am späten Nachmittag durch die Stadt zu bummeln und abends im Künstlerviertel schön essen zu gehen. Übernachtet hatte ich hier in der „Sugar Loaf Lodge“, einem einfachen, aber sauberen Motel mit kleinem Pool und einem sehr netten und gesprächigem Besitzer. Kurzum – ein gelungener Aufenthalt, und gern wäre ich hier noch etwas länger geblieben. Am nächsten Tag jedoch ging es die 89 A – vorbei an Jerome und über wirklich steile Serpentinen – weiter auf die 89 und hinauf Richtung Route 66.

Get your kicks on Route 66

Tja, die Traumstraße der Biker, die Verbindung zwischen Ost- und Westküste, die „Mutter aller Straßen“ – ein Stück auf ihr wollte ich auch fahren, um etwas von ihrem legendären Ruf mitzubekommen. Dazu bot sich auf meinem Roadtrip das Stück der alten Route 66 zwischen Seligman und Kingman an, vorbei an Peach Springs und Hackberry. Um es vorweg zu nehmen: Der einzige erwähnenswerte Ort dieser Teilstrecke ist das Nest Seligman, in dem die historische Vergangenheit der ursprünglichen Route 66 noch zum Tragen kommt. Oldtimer vor den Häusern, viel Westernflair – Seligman gilt als der Geburtsort der historischen Route 66. Natürlich findet man hier eine Vielzahl an Reisegruppen und die typischen Souvenirläden, aber auch echt skurrile Sachen wie uralte Polizeiwagen oder halb eingegrabene 68er-Käfer.

In Seligman an der Route 66

Route 66

Route 66

Im weiteren Verlauf der Strecke war es vor allem eines – unheimlich heiß. Die Temperaturen stiegen an diesem Tag auf bis  zu 45 Grad! Ich konnte und wollte kaum aus dem Auto aussteigen, und wenn doch, dann mit klatschnasser Hose vom langen Sitzen… Da hilft dann auch keine Klimaanlage… Also viel Wasser mitnehmen!

Hitze am Hoover Damm

Landschaftlich fand ich diesen Abschnitt der Route 66 eher wenig abwechslungsreich. Weite Weideflächen, Grasland, ein paar Hügel – fast ein wenig langweilig nach allem, was ich bis dahin gesehen hatte. Und so irre heiß… Irgendwann bei Kingman kam dann jedoch die Abzweigung zurück Richtung Las Vegas, die ich bis zum Hoover Damm fuhr. Den riesigen Staudamm hatte ich bereits bei meinem Helikopterflug zum Grand Canyon (Beitrag hier) aus der Luft gesehen und wollte ihn mir nun aus der Nähe anschauen. Das Vergnügen war kurz, es war einfach so unerträglich heiß, dass man das Gefühl hatte, die Haut würde gleich verbrennen. Also schleppte ich mich nur kurz zur Mauer, warf einen Blick auf die (leider weiterhin geschrumpften) Wassermassen und das imposante Bauwerk und legte dann den Rest meiner Fahrstrecke nach Las Vegas zurück. Dort traf ich dann endlich meinen Mann wieder, der an diesem Tag glücklicherweise gesund und wohlbehalten von seiner Kayaktour auf dem Colorado River durch den Grand Canyon zurückkam. Am nächsten Tag wollten wir dann gemeinsam weiter nach Kalifornien – eine Kurzversion der Strecke, die ich damals allein gefahren bin und über die ich im Blog ja schon berichtet habe (hier). Unser Fokus lag dabei aber diesmal hauptsächlich auf San Francisco – hier folgt ebenfalls ein separater Beitrag!

Hoover Staudamm

Zurück in Las Vegas

Alles in Allem war es für mich eine supertolle Tour, auch wenn ich gern etwas länger unterwegs gewesen wäre. New Mexico mit Albuquerque und auch Städte wie Phoenix oder Denver hätten mich auch noch interessiert – vielleicht ein nächstes Mal?! Dennoch bleibt die Begeisterung für eine sagenhafte, grandiose Natur wie im Zion National Park, am Horseshoe Bend und im Antelope Canyon. Eines der Highlights bleibt dabei mein Ritt durchs Monument Valley auf der Mustangstute „Pocahontas“ (Beitrag folgt) und das Gefühl, auf John Waynes Spuren den Wilden Westen erkundet zu haben. Schön war’s…!!

 

Hier nochmal die Karte zu meiner fünftägigen Reiseroute. Den Beitrag zum 1. Teil des Roadtrips lest ihr hier.

 

Tipps:

  • Viel Wasser im Auto mitnehmen und an Sonnenschutz denken. Bei längeren Fahrten bergauf die Klimaanlage nicht auf Volldampf stellen – ich habe wieder viele überhitzte Fahrzeuge am Straßenrand gesehen.
  • Hotels möglichst vorher buchen (z.B. über http://www.booking.de) , wenn man ein enges Zeitfenster hat wie ich – erspart abends unnötiges Suchen und man kann die Preise besser vergleichen.
  • In Las Vegas kann ich das „Rio All Suites & Casino““ sehr empfehlen, das zum Caesars gehört – es hat eine supertolle Rooftop-Bar mit einem einmaligen Blick auf den Strip! Die Zimmer sind riesig und die Pool-Landschaft ist auch sehr schön.
  • In Sedona unbedingt Zeit für einen ausgiebigen Bummel durchs Künstlerviertel Tlaquepaque einplanen!
  • Tägliche Streckenlänge nicht zu hoch ansetzen – ich bin max. 5 Stunden gefahren, um vor Ort noch ausreichend Zeit für Besichtigungen und zum Entspannen zu haben.

 

Herzliche Weltenbummelgrüße von Karo

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