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Von Wein beim Wandern und lügenden Liften – meine Top 3 in Meran

24. Oktober 2016

Meran im sonnigen Südtirol hat es geschafft, seit meinem Kurzbesuch Anfang Oktober zu meinen Lieblingsplätzen zu zählen. Der Ort ist ideal für alle, die in kurzer Zeit viel erleben möchten, sich aber nicht entscheiden können: Berge oder Palmen? Italienisch oder deutsch? Weinberge oder Almhütten? Kultur oder Natur? Bevor es hierüber zum Familienstreit kommt- fahrt nach Meran und ihr habt alles auf einmal. Meine Tipps für ein Wochenende in Meran habe ich selbst getestet und war so begeistert, dass ich hier gern davon berichte. Über meine Unterkunft, das Castel Rundegg, habe ich hier schon geschrieben. Meran bietet eine Menge traumhafter Hotels und Pensionen, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Geprägt durch Einflüsse zweier Kulturregionen – Pasta trifft Tiroler Speck

Die Kurstadt Meran hat ca. 40.000 Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt Südtirols. Die Menschen sprechen dort meist italienisch und deutsch, Verständigungsprobleme hatte ich nie. Die Küche ist geprägt durch die Einflüsse zweier Kulturregionen- italienische Pasta& Pizza und deftige Südtiroler Spezialitäten stehen hier einvernehmlich auf den Speisekarten. Und es schmeckt sooo gut, weil die meisten Restaurants auf regionale Produkte achten. Bio ist auch in Meran ein großes Thema.

Pferderennen oder Thermenbesuch? Die Auswahl an Freizeitaktivitäten ist groß…

Meran ist bekannt für seine riesige Pferderennbahn, auf der auch die alljährlichen Haflingerrennen stattfinden. Der Ort Hafling liegt gleich nebenan, hier stammen die kleinen blonden Pferde her, die weltbekannt sind. Für die seltenen Regentage bietet sich ein Besuch in der Therme an, oder man besucht die zahlreichen Schlösser, Museen und Ausstellungen. Langweilig wird es hier nicht. In den Laubengängen kann man wunderbar einkaufen, in den Promenaden spazierengehen oder sich auf den vielen Plätzen einen Cappuccino oder ein Glas Wein schmecken lassen.

 

Nun zu meinen Top 3 in Meran:

1. Wandern auf dem Tappeinerweg mit Weinverkostung

Der Tappeinerweg ist einer von vielen Panoramawegen in und um Meran. Er beginnt an der Sommerpromenade und schlängelt sich zunächst durch einen gartenähnlichen Park mit unzähligen mediterranen Pflanzen (inkl. botanischer Beschreibung) hinauf zum Pulverturm. Die Tappeiner-Promenade ist nach einem Meraner Arzt und Botaniker benannt, was die vielen Pflanzenarten und Kräutergärten erklärt. Der gut begehbare, meist flache Weg führt oberhalb der Stadt an Weinhängen, Gärten und Wiesen vorbei und fasziniert mit seinem fantastischen Blick auf Meran und das Etschtal. Einkehren kann man in diversen Restaurants am Weg, Hunger und Durst muss also niemand leiden.

 

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Ich hatte das große Glück, den Tappeinerweg genau zur „Meraner Weinpromenade“ zu begehen. Hier verwandelt sich ein Teil des Weges in eine Freiluft-Weinverkostungsmeile mit Winzern der Region, die ihre Weine hier vorstellen und zur Weinprobe einladen. Herrlich! So wird aus einer Wanderung leicht ein Genuss-Spaziergang… Die Weinpromenade findet einmal im Jahr Anfang Oktober statt, Infos hierzu finden sich auf den Meraner Internetseiten.

Weinverkostung am Wegesrand auf der Sonnenseite des Tals

Der Weg ist ca. 8 km lang und führt an der Sonnenseite des Tals entlang. Atemberaubende Ausblicke, schöne Sitzplätze und eine wunderbare Bergwelt drumherum lassen die Zeit wie im Flug vergehen und schon hat man das Ende des Weges erreicht. Hier fahren Busse zurück nach Meran. Weil´s aber so schön war, habe ich mich entschieden, weiterzulaufen und auf den Algunder Waalweg abzubiegen, der sich an den Tappeinerweg anschließt. Der Algunder Waalweg beginnt mit einer abenteuerlichen Hängebrücke und führt dann an den Waalen vorbei, den gemauerten Wasserläufen, die z.T. noch heute der Bewässerung von Wiesen und Feldern dienen. Der Weg ist ca. 6 km lang und verläuft wie der Tappeinerweg fast eben. Auch hier hat man einen herrlichen Panoramablick, wandert durch Weinberge, an duftenden Apfelplantagen vorbei, durch blühende Wiesen und schattenspendende Wälder. Ich hätte ewig weiterlaufen können! Am Weg finden sich Gasthäuser mit Biergärten, und Tafeln mit etwas „Weinkunde“ versorgen die Wanderer mit Infos zu den regionalen Weinsorten.

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Unterhalb des Weges liegen die Orte Algund, Gratsch, Töll. Man kann von überall mit dem Bus zurück nach Meran, der Waalweg kann an mehreren Stellen verlassen werden, je nach Lust und Laune. Mich hatte der Ehrgeiz gepackt und die schöne Landschaft trug dazu bei, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu laufen – also ließ ich den Bus links liegen und ging im Tal zurück nach Meran. Hier führen kleine Nebenstraßen durch riesige Apfelplantagen zurück in die Stadt. Allerdings: Das war dann doch insgesamt sehr lang – fast 23 Kilometer… Ich konnte mich abends nur noch mit letzter Kraft zurück ins Hotel schleppen. Aber die wunderschönen Eindrücke einer traumhaften Landschaft blieben trotz heftigem Muskelkater, und ich würde die beiden Wege jederzeit wieder begehen.

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2. Mit dem Sessellift in lustige Höh´n

Nein, das ist kein Schreibfehler – lustig war es tatsächlich! Denn der Lift lügt. Steht man an der Talstation des Sesselliftes und schaut hinauf, sieht das Ganze doch ziemlich lächerlich und total langweilig aus – bloß die paar Meter hoch? Und da soll die Sicht so toll sein? Vom Boden aus gesehen, scheinen die Sessel lachhaft nah über dem Hang zu schweben und man beweifelt, dass man den Höhenunterschied überhaupt merkt.

Der Lift lügt. Kaum sitzt man drin, zeigt er sein wahres Gesicht. Huuiii!

Doch dann steigt man ein und – huch! Das ist aber doch ganz schön hoch! Huiii, da hatte ich mich aber sehr getäuscht… Nach den ersten Metern kriecht ein Glücksgefühl in den Bauch und man staunt, schaut und staunt. Zum Glück habe ich keine Höhenangst, doch ein ganz kleines bißchen mulmig wurde es mir schon, als ich die Weinberge und den Tappeinerweg unter mir sah, den ich am Tag zuvor gelaufen war. Aber diese Aussicht!! Viel zu schnell ging die Fahrt vorbei und ich wäre am liebsten gleich wieder heruntergefahren – und dann wieder herauf, und wieder hinab…aber das hätte vermutlich irgendwann für Aufsehen gesorgt.

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Oben angekommen schwebt man in die Bergstation hinein und kann sich im Restaurant mit der großen Panoramaterrasse erstmal stärken, bevor der Weg ins Dorf Tirol führt (ca. 30 min). Ich blieb eine gefühlte Ewigkeit dort sitzen und genoss den Blick mit allen Sinnen, bevor ich – diesmal voller Vorfreude –  den Sessellift zur Talfahrt bestieg. Und huiii – ging´s wieder hinab. Alle, die keine Höhenangst haben, sollten unbedingt mit dem Sessellift fahren – es macht richtig Spaß und der Ausblick ist einzigartig.

 

3. Shoppen und Schlemmen auf dem Meraner Markt

Jeden Samstagvormittag zwischen März und Oktober findet man in der oberen Freiheitsstraße den Meraner Markt, der ausschließlich regionale Südtiroler Spezialitäten, Handwerks- und Naturerzeugnisse anbietet. Kleidung, Schmuck, Käse, Honig, Spielwaren, Kunst – alles, was das Herz begehrt und alles ausschließlich in der Region hergestellt oder angebaut. Ich fand die Idee ganz fantastisch und bummelte an den bunten Ständen entlang.

Shoppen mit gutem Gewissen – regionale Produkte und einheimische Spezialitäten

Ob ein schönes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen oder ein Andenken für sich selbst – shoppen mit gutem Gewissen ist hier ganz einfach. Und wer den Markt verpasst, findet einen Großteil der regionalen Waren im „Pur“, einem Genussmarkt im Meraner Kurhaus. Design und Handwerk, Lebensmittel und Spirituosen – für Südtirolfans ist ein Besuch in dem originellen Laden ein Muss!

 

Reiselust bekommen? Dann auf nach Südtirol!

 

Herzliche Weltenbummelgrüße von Karo

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