Da fährt man nach Frankreich und landet in den USA. Unglaublich, was für eine großartige Landschaft den Besucher in den Ockerbrüchen bei Rustrel erwartet – diese Farben! Das „Colorado der Provence“ hat mich total überrascht. Die Ockerfelsformationen von Rustrel sind noch um einiges größer sind als die (weitaus bekannteren) von Roussillon und garantieren ein tolles Erlebnis unter südfranzösischer Sonne. Hier erfahrt ihr mehr!
Ich habe die Provence nun schon dreimal bereist, und natürlich gehörten die bekannten Ockerfelsen von Roussillon dabei zum „Pflichtprogramm“. Vom „Colorado provencal“ bei Rustrel hatte ich jedoch überraschenderweise bisher noch nichts gehört – erst bei meinen Recherchen nach Wandertouren mit vierbeinigem Begleiter (Hund Lupo) bin ich darauf gestoßen, denn dort sind Hunde uneingeschränkt erlaubt, in Roussillon hingegen nicht überall.
Ein Farbspektakel in Rot, Orange, Gelb
Und der Besuch hat sich gelohnt! Das Gebiet ist sehr groß, schon von der Straße nach Rustrel sieht man das weitläufige Ockerfelsenmassiv in satten Farben leuchten. Rote Felsspitzen ragen empor, gelbe Ockerzacken blitzen durch die Bäume. Der „Colorado provencal“ ist gut ausgeschildert, man parkt auf dem bewachten Parkplatz (5,-€ pro PKW) und kann sich dann für eine der beiden Wanderrouten entscheiden. Der Parkwächter teilt kleine Pläne mit den Rundwegen aus. Die kleinere Runde dauert ca. eine Stunde, die größere Tour etwa zwei Stunden. Unterwegs gibt es ein paar Kioske, an denen man ein kühles Getränk oder einen Happen essen kann. Für Hunde steht Wasser bereit, man sollte jedoch besser – zumindest im Hochsommer – Wasser für die Fellnase mitnehmen.
Spitze Zacken, scharfe Kanten – und wunderschöne Fotomotive
Die Rundwege führen beide zunächst durch ein schattenspendendes Waldstück, vorbei an einem alten Aquädukt und an kleinen Teichen. Nach ca. 20 Minuten öffnet sich der Blick dann auf das Naturspektakel: Rot, orange, gelb und weiß leuchten die Ockerfelsen und heben sich wie eine riesige Düne aus dem Wald empor. Ich war begeistert! Man kann die Felsen erklimmen und fühlt sich dann fast wie in einem Nationalpark der USA. Spitze Zacken, scharfe Abbruchkanten – bizarre Formen der Natur in immensen Dimensionen. Meine Kamera war im Dauereinsatz – zu schön waren die Fotomotive.
Einziger Nachteil – der Sand wurde ziemlich heiß, Lupo’s Pfoten lechzten nach Schatten, doch der kleine Kerl machte tapfer alles mit und erklomm mit Herrchen den schmalen Felsengrat, während ich umherlief und einfach nur staunte. Das Farbspiel war unbeschreiblich! Und dass die Farbe auch färbt, sah man so manchem Kind an, das die Hänge auf dem Hosenboden herunterrutschte oder stolz eine Kriegsbemalung im Gesicht trug.
Ein Muss für die nächste Provencereise
Leider haben wir aus Zeitgründen nur die kurze Tour geschafft, beim nächsten Besuch werde ich aber auf jeden Fall die längere Route gehen. Die Landschaft verändert sich durch Erosion ständig, sodass die Felsformationen nie gleich bleiben und immer neue Motive entstehen. Für Fotografen und Naturliebhaber ein echtes Wunderwerk und ein Muss bei der nächsten Provencereise!
Tipps:
- Eintritt 5,-€ pro PKW, Wohnmobile etwas teurer, die Parkgebühr beinhaltet die Wanderkarte und eine kleine Infobroschüre
- nachmittags oder am frühen Abend kommen – da ist das Licht noch schöner und die Schatten prägnanter
- für Kinder und Hunde Wasser mitnehmen, auch wenn es ein paar Kioske gibt (die können gerade am Wochenende sehr voll sein)
- der Sand in den Ockerbrüchen wird sehr heiß und färbt ab – Achtung bei Tieren und Kindern
- am Parkplatz gibt es viele schattige Picknickplätze – nach der Wanderung kann man sich dort stärken
- festes Schuhwerk ist zu empfehlen, wenn man die Felsen erklimmen will (Rutschgefahr), und natürlich ausreichend Sonnencreme!
Viel Vergnügen in der Ockerwelt und herzliche Weltenbummelgrüße!
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