Stau ab München und eine gefühlt unendliche Anreise für ein langes Wanderwochenende in Südtirol – nach zehn Stunden Fahrt im Schneckentempo wollte ich nur noch eines: Ankommen! Und zwar in Meran, der bezaubernden Stadt in Südtirol, die ich noch nicht kannte und in der ich ein Hotel gebucht hatte, das mich schon einige Wochen vor meinem Kurzurlaub mit hohen Erwartungen neugierig stimmte. Ob es so werden würde wie auf den vielversprechenden Bildern im Internet?
Ich hatte mir viel vorgenommen für mein Wochenende in den Bergen, wollte wandern, den jungen Wein verkosten, Meran erbummeln und vom Alltag entspannen in dieser herrlich südlichen Gegend, in der Olivenbäume und Zitronen wachsen und die Berge dahinter schneebedeckt sind. So oft vorbeigefahren auf dem Weg an den Gardasee, so oft einfach links bzw. in diesem Fall rechts liegengelassen an der Autobahn Richtung Süden – doch diesmal bog ich ab ins Meraner Land.
Ein Schlosshotel mit Charme – und super Personal
Das „Castel Rundegg“ im Ortsteil Obermais in Meran, das ich mir für meinen Kurztrip ausgesucht hatte, belohnte mich auf den ersten Blick für die lange Fahrt. Zweimal knapp daran vorbeigefahren, bog ich endlich in die Toreinfahrt ein und befand mich innerhalb alter Burgmauern und damit sofort in einer anderen Zeit. Das ehemalige Lehensgut wurde ca. 1154 erbaut und ist heute ein romantisches Refugium mit wundervollem Ambiente und ganz besonders freundlichem Personal.
Das kleine Schlosshotel besteht aus dem Hauptgebäude und der Dependance, dem Nebengebäude, das durch einen Gang – am Poolbereich vorbei – mit dem Haupthaus verbunden ist. Ein weitläufiger und wunderschön mediterran angelegter Garten mit mehreren Sitzgruppen, Liegestühlen und einem kleinen Teich umgibt das Castel und lädt zu jeder Jahreszeit zu einem kleinen Spaziergang ein mit Blick auf Meran.
Stilvolle Einrichtung, Kerzen, dicke Teppiche, viel Holz und Stein, sehr gemütliches Flair und liebevolle Details sorgten dafür, dass ich mich sofort wohlgefühlt habe. Dazu trug vor allem auch das fantastische Restaurant bei, in dem bei Kerzenschein allabendlich ein Dinnermenü mit Südtiroler Produkten geboten wird. Ich hatte nur Frühstück gebucht und wollte ursprünglich abends in der Stadt essen, was sich nach den langen Wanderungen aber nahezu als ein Ding der Unmöglichkeit bewies – ich konnte keinen Muskel mehr bewegen und keinen Schritt länger laufen als unbedingt nötig… So bot sich das Restaurant natürlich bestens an – und ich war jedes Mal auf´s Neue begeistert von den kulinarischen Kreationen und dem aufmerksamen Personal. Als „Frühstücksgast“ sollte man jedoch darauf achten, den abendlichen Platz im Restaurant rechtzeitig zu reservieren, denn die meisten Gäste wählten – wohl aus Erfahrung – Halbpension. Würde ich das nächste Mal auch machen!
Mein Zimmer befand sich im Nebengebäude, war geschmackvoll eingerichtet und sehr ruhig. Eine rote Rose und ein Korb frischer Südtiroler Äpfel begrüßten mich, der Bademantel lag bereit – und wurde rege genutzt… Nach meinen Wandertouren schrie alles in mir nach einem Saunabesuch, und hier bietet das Hotel eine ganze Menge: Sauna, Dampfbad, ein großer Pool, zwei Whirlpools und eine Beautyfarm mit vielen Anwendungsmöglichkeiten wie Massagen und Kosmetikbehandlungen lassen das Urlauberherz höher schlagen und sorgten bei mir für die nötige Entspannung nach kilometerlangen Fußmärschen, bevor es zum Schlemmen ins Restaurant ging…
Herzliche Atmosphäre und liebevolle Gästebetreuung
Die Atmosphäre war herzlich, die Inhaberfamilie und das Personal kümmern sich ganz liebevoll um ihre Gäste. Wanderkarten, Stadtpläne, Ausflugstipps – am Empfangstresen lag viel Infomaterial über Meran, das man in der gemütlichen Bar oder – im Sommer – im Garten „erlesen“ konnte.
Das Frühstück war hervorragend; leider ließ das Wetter nicht zu, den Kaffee auf der Terrasse genießen zu können… Es gab ein Büffet, Eier in jeder Zubereitungsform auf Wunsch, Obst, Gebäck, regionale Schinken- und Käsespezialitäten, Müsli, frisches Brot – kein Wunsch blieb offen. Ach, ich wollte gar nicht mehr abreisen…
Für des Deutschen liebsten Freund – das Auto – stehen auf dem Grundstück Parkplätze zur Verfügung. Bei meiner Ankunft waren diese voll belegt – aber kein Problem, in diesem Fall erhält man vom Hausherrn eine Karte für das nur 50 Meter entfernte Parkhaus, das ich während meines Aufenthalts kostenfrei nutzen konnte.
Auf den Spuren von Sissi
Ins Ortszentrum von Meran gelangt man über den „Sissiweg“ und die Sommerpromenade innerhalb von 15 Minuten zu Fuß. Normalerweise. Für mich war das nur möglich VOR den Wanderungen, abends schleppte ich mich muskelkatergebeutel nur noch bis zu meinem Tisch im Hotelrestaurant. Doch Meran ist ganz zauberhaft mit seinen Promenaden, den alten Villen, den mediterranen Pflanzen und dem südlichen Flair inmitten dieser traumhaften Bergkulisse und den Apfelplantagen, deren Duft ich tagelang in der Nase behielt.
Kurzum – ein gelungener Aufenthalt in einem wunderschönen Hotel, das mit Charme, liebevollen Details und dem einzigartigen Ambiente für ein „Ich komme wieder“-Gefühl sorgt. Gerne nächsten Sommer, denn der wundervolle Garten, den muss ich mir nochmal genauer ansehen…
Mehr Infos: http://www.rundegg.com
Übrigens – einen Beitrag über Meran findet ihr hier !
Herzliche Weltenbummelgrüße!
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