Romantischer konnte es nicht sein – die Sonne versank rotglühend im Meer, das Wasser glitzerte golden und ein paar Delfine begleiteten den Katamaran, als wir unter der Golden Gate Bridge hindurchsegelten. Dabei sah in den Tagen davor alles danach aus, als wolle uns der berühmt-berüchtigte Nebel von San Francisco einen Strich durch die Rechnung machen! Warum wir um unseren Sunset Cruise bangen mussten, könnt ihr hier lesen.
Grau und nasskalt präsentierte sich die Stadt. Der Nebel kroch über die Brücke in die Bucht, und ich verkroch mich in meinen wärmsten Sachen, die der Koffer hergab. Und das im Sommer! So hatte ich San Francisco noch nie erlebt – bei meinem letzten Besuch schien durchgängig die Sonne, und es fiel mir schwer zu glauben, dass diese dicke Nebelwand tatsächlich sehr oft zum Stadtbild gehört… Doch da waren wir nun, der Segeltörn in den Sonnenuntergang war gebucht, und nun konnten wir nur noch hoffen, dass das Wetter mitspielt.

So sah es an den Tagen davor aus…
Nebel über der Stadt – und inbrünstige Bitten an den Wettergott
Der Sunset Cruise auf einem Katamaran war ein Geburtstagsgeschenk für meinen Mann, und da ich bei der Buchung das Datum festlegen musste, waren wir auch auf diesen Termin angewiesen. Da wäre es natürlich blöd, wenn das Wetter nicht mitmacht! Schließlich hörte sich alles so fantastisch an: Segeln in den Sonnenuntergang unter der Golden Gate Bridge, Sekt und Häppchen an Bord… Was wäre, wenn der Nebel sich nicht verzog? Würde die Tour überhaupt stattfinden? Man sah ja überhaupt nichts, und es war wirklich unangenehm kalt…
Der Sonntag kam – und die Sonne schien! Überglücklich verbrachten wir den Tag mit einem Picknick am Strand und freuten uns auf unser abendliches Highlight. 18:00 Uhr war Treffpunkt an der Pier 39 bei den Seelöwen. Mit einer warmen Jacke im Gepäck stürmten wir an Bord des Katamarans und ich war sofort begeistert. Ich war noch nie auf einem Katamaran und bin bisher nur auf „normalen“ Segelbooten unterwegs gewesen. Außer uns waren noch ca. 30 Leute an Bord, aber aufgrund der Bootsgröße hatten alle sehr viel Platz.
Segel setzen hinter Alcatraz
Und los ging´s! Wir fuhren zunächst Richtung Alcatraz und die Crew setzte die Segel. Ich stellte mich ganz vorn an den Bug und ließ mir den (doch recht heftigen ) Wind um die Nase wehen – herrlich! Der Seegang war deutlich spürbar, man musste sich schon gut festhalten. Mit dem Becher Wein in der Hand, den wir uns aus der Kabine vom Buffet besorgten, war dies allerdings kein leichtes Unterfangen… Der Wein flog durch Wind und Wellengang nahezu waagerecht aus dem Becher! Also schnell anstoßen, austrinken und die Fahrt genießen.
Als wir Kurs Richtung Golden Gate Bridge nahmen, ging die Sonne langsam unter. Die Stadt wurde in warmes Abendlicht getaucht und erschien gleich nochmal so schön. Die Fotoapparate wurden gezückt, als wir uns der Brücke näherten und unter der „Eisernen Lady“ hindurch segelten. Was war das schön! Ich konnte mein Glück nicht fassen und strahlte über´s ganze Gesicht. Auch den anderen war anzusehen, dass es ihnen sehr gut gefiel – überall leuchtende Augen, Umarmungen, lachende Menschen.
Die „Eiserne Lady“ und zwei Delfine
Den Service an Bord fand ich super, es gab ein kleines Buffet mit verschiedenen kalten Häppchen, Wein, Sekt und andere Getränke – alles im Preis inbegriffen. Die Crew war sehr nett und als der Skipper fragte, ob jemand ans Steuer wollte, konnte ich mich kaum beherrschen – natürlich!
Hinter der Golden Gate Bridge wendete der Katamaran und plötzlich tauchten zwei Delfine neben uns auf. Das setzte dem Ganzen natürlich noch die Krone auf – fast war es unwirklich kitschig 😉
Mittlerweile sank die Sonne immer tiefer und erreichte schließlich den Horizont. Unmengen an Fotos wurden an Bord geschossen, um diesen sensationellen Abend festzuhalten. Ich war total glücklich, das war wirklich ein echtes Highlight in San Francisco. Wenn ihr also mal dort seid – unbedingt machen!
Tipps:
- Rechtzeitig vorher buchen, vor allem in den Sommermonaten. Ich habe über GetYourGuide gebucht und war – wie bisher immer – mit der Tour sehr zufrieden. Man kann bis 24 Std. vorher kostenfrei stornieren. Das Wetter in San Fran kann sich allerdings innerhalb weniger Stunden sehr ändern – man weiß also nie, was kommt…
- Warme, wind- und wasserdichte Sachen mitnehmen – an Bord wird es sehr windig und abends auch sehr kühl.
- Feste, rutschsichere Schuhe (möglichst mit heller Sohle) ohne Absatz anziehen. Auf Highheels kommt man nicht an Bord, das ist ja eigentlich selbstverständlich.
- Getränke und ein kleiner Imbiss sind im Preis inbegriffen, Trinkgeld für die Crew wird natürlich gern gesehen.
- Wer schnell seekrank wird, sollte sich die Tour gut überlegen (oder vorher Reisetabletten nehmen)… Der Katamaran kann schon mal heftig schlingern.
Viel Vergnügen und herzliche Weltenbummelgrüße von Karo!
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